Umfrage zu Name und Wappen

Umfrage abgeschlossen

Mit grosser Spannung erwarteten die Mitwirkenden der Fusionsprüfung die Präsentation zu Name und Wappen einer allfällig neuen Gemeinde. Nachdem sie bereits ihre Meinung abgeben durften, lag der Ball bei der Bevölkerung. Die Umfrage lief bis zum 15. August.

Schrieb wohl bereits die Vergangenheit die Zukunft? Menziken-Burg wäre ein möglicher neuer Name nach einer allfälligen Fusion von Burg und Menziken. Foto: SBB Historic

«Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass nach einer Fusion die ehemaligen Gemeindewappen zu Ortswappen werden», nimmt Rolf Kälin einen wichtigen Punkt gleich vornweg. Als Ortsteil der neuen Gemeinde würde Menziken weiterhin Menziken heissen, die gleiche Postleitzahl und die gleichen Adressen haben wie bis anhin sowie das bestehende Wappen als Ortswappen behalten. Gleiches gilt natürlich für Burg. «Die beiden bestehenden Wappen gehen also nicht verloren», betont Rolf Kälin, der heraldische Berater der Fusionsprüfung von Burg und Menziken.

Wie die neue Gemeinde heissen könnte

Sollten die Stimmberechtigten nächstes Jahr ihre Zustimmung zum Zusammenschluss von Burg und Menziken geben und dabei entscheiden, dass die fusionierte neue Gemeinde Menziken heisst, so würde das bestehende Wappen der heutigen Gemeinde Menziken übernommen. Rolf Kälin: «Das Menziker Wappen wurde von Paul Bösch, einem heraldischen Altmeister geschaffen.» Die Arbeitsgruppe 8 «Name, Wappen, Ortsteile, Postadresse, Vereine und Kultur» erarbeitete zusammen mit dem Profiheraldiker zudem zwei weitere Namensvorschläge: Menziken-Burg oder Stierenberg. 

Eine gemeinsame Identität schaffen

«Sollte die mögliche neue Gemeinde Menziken-Burg oder Stierenberg heissen, so würde dieser ein neues Wappen zugestanden», erklärt Rolf Kälin und fährt fort: «Für das Konstrukt einer neuen Gemeinde macht es keinen Sinn, die bestehenden Ortswappen in einem neuen Erkennungszeichen zu vereinen. Erstens ist dies gestalterisch nie befriedigend zu lösen. Zweitens ist es aus heraldischer Sicht schlecht, weil es zu heraldischen Regelverstössen führen würde. Drittens würde es bei einer Beflaggung des neuen Gemeindewappens mit den beiden Ortswappen zu Verdoppelungen kommen.» Deshalb entschloss sich die Arbeitsgruppe, nach einem neuen Symbol zu suchen, das die beiden Ortsteile der neuen Gemeinde miteinander verbindet und ihnen eine gemeinsame Identität verschaffen kann. Dabei sollte insbesondere die Farbwahl des neuen Wappens eine Verbindung zu den ursprünglichen Gemeindewappen herstellen.

Die drei Wappenvorschläge

Die Arbeitsgruppe 8 entwickelte in einem ersten Schritt grundsätzliche Ideen bezüglich der Symbolik für das neue Gemeindewappen. Aus diversen Wappenvorschlägen in zahlreichen Farbvarianten machte sie in einem nächsten Schritt eine Vorauswahl von sechs Wappen, welche dann durch die Projektgruppe auf drei Wappenvorschläge reduziert wurden. Rolf Kälin: «Diese Wappen entsprechen dem heraldischen Ausschliesslichkeitsgrundsatz und sind in der Landschaft der schweizerischen Gemeindewappen einzigartig.»

Details zu den drei Vorschlägen

A: Der Stierenberg

Der Stierenberg ist mit 872 Metern über Meer der höchste, vollständig auf Kantonsgebiet liegende Gipfel im Kanton Aargau und somit markanter Punkt der Gemeinde. Rolf Kälin: «Etymologisch nach Dr. Peter Steiner entstanden aus dem Familiennamen Steer, was heraldisch nicht umsetzbar wäre, zeigt das Wappen, in heraldischem Sinne und Usus redend, den heute gebräuchlichen Namen rebusartig darstellend, einen Stier auf einem Berg (Steer – Sterenberg – Stierenberg).» Dabei ist ein heraldischer Berg nicht gleichzusetzen mit natürlichen Bergen. Der gewählte Einberg (heraldischer Fachausdruck) kommt der natürlichen Form des Stierenbergs sehr nahe. 

B: Die Fichte/Rottanne 

Die Fichte beziehungsweise Rottanne bildet in den Waldungen der Gemeinde einen hohen Anteil des Bestandes. Als wichtiges Naherholungsgebiet ist der Stierenberg grösstenteils bewaldet. Das Wappen zeigt dabei zusätzlich zwei fünfstrahlige Sterne, welche die beiden ehemaligen Gemeinden symbolisieren. Zwei ehemalige Gemeinden, die beiden Hälften im Wappen, verbinden sich zu einer einzigen, symbolisiert durch die Fichte.

C: Der achtstrahlige Stern

Rolf Kälin: «Es sollte auch ein Vorschlag gefunden werden, der grafisch sehr einfach konzipiert ist und sich wirkungsvoll präsentiert. Dafür hat sich der vorliegende achtstrahlige Stern empfohlen.» Wie eine Windrose in alle Himmelsrichtungen zeigt, soll ein geschliffener Stern (heraldischer Fachausdruck) als einfaches und wirkungsvolles Element die Himmelsrichtungen anzeigen, in deren Zentrum die neue Gemeinde symbolisch miteinander in die Zukunft, eben überall hin, geht. Der Heraldiker abschliessend: «Die Vierung des Wappens führt dazu, dass bei einer Beflaggung des neuen Gemeindewappens mit den beiden ehemaligen zwei farbliche Sichtachsen entstehen, die sich zu einem Stern zusammenfügen.»

Geschrieben am 1. Juli 2021. Eingetragen unter Allgemein.